Wissenswertes zur KFZ Aufbereitung
Berufsbild des KFZ Aufbereiters
Die Aufbereitung von Fahrzeugen ist eine komplexe Tätigkeit im Dienstleistungsbereich. Diese Tätigkeit schließt alle Arten von Fahrzeugen ein, unabhängig von der Antriebsart und der Fahrzeugkategorie. Pkw, Motorräder, Nutzfahrzeuge, Caravans und Wohnmobile gehören ebenso zum Betätigungsfeld wie Motor- und Segelboote.
Historisch betrachtet stellte die Pflege von Fahrzeugen immer eine Ergänzung zur Wartung und Reparatur dar. Die Aufbereitung durch wirtschaftlich ausschließlich auf diesen Zweck orientierte Unternehmen ist in den vergangenen 20 Jahren selbstverständlich geworden. Seit diesem Zeitraum kommt der “Pflege” des Fahrzeuges ein anderer Stellenwert zu.
Neben der Erzielung eines makellosen äußeren Erscheinungsbildes wurde die Beseitigung von Gebrauchsspuren am ganzen Fahrzeug zu einer entscheidenden Aufgabe.
Der Begriff der “Aufbereitung” hat diesem Wandel Rechnung getragen. Die Aufbereitung eines Fahrzeuges beinhaltet mehr als nur die Pflege und deutlich mehr als Waschen. Die Spuren, die die Zeit an einem Fahrzeug hinterlassen hat, werden beseitigt bzw. in ihrer Wirkung gemindert. Hinsichtlich des subjektiven Eindrucks wird das Fahrzeug dem Neuzustand wieder angenähert.
Ziel ist es, dem Kunden einen nutzbaren Mehrwert durch die Aufbereitung zu vermitteln. Der Kunde, als privater Endverbraucher oder gewerblicher Fahrzeughändler, wünscht eine Marktwertsteigerung des Fahrzeuges durch die Aufbereitung. Dieser Erwartungshaltung wird insbesondere dann entsprochen, wenn Fachkenntnisse eingesetzt werden, über die der Kunde nicht verfügt. Der Unternehmer der Fahrzeugaufbereitung bietet eine Dienstleistung, die in diesem Punkt den Kundenwunsch exakt trifft.
Wohlgemerkt, hierbei handelt es sich nicht um die Reparatur der Fahrzeugtechnik oder Karosserie: Das ist die Aufgabe des KFZ-Megatroniker- und Karosseriebauerhandwerks.
Die Aufbereitung ist eine eigenständige Dienstleistung, die unabhängig oder in Ergänzung zur Reparatur des Fahrzeuges erbracht wird. Sie baut auf soliden Fachkenntnissen auf. Nur durch die Anwendung von spezifischen Grundfertigkeiten und ständig aktualisiertem Fachwissen führt die professionell durchgeführte Aufbereitung zum optimalsten Ergebnis.
Eine “Pflege” von Fahrzeugen in eingeschränkten Umfang, insbesondere in Eigenleistung durch den privaten Endverbraucher oder den gewerblichen Händler getätigt, ist folglich nicht mehr zeitgemäß.
Heute wird deutlich, dass, marktwirtschaftlich betrachtet, eine durch eigenständige Unternehmen der Fahrzeugaufbereitung fachmännisch ausgeführte Dienstleistung den erforderlichen Weg darstellt.
Der Endverbraucher erhält eine Leistung, die im Hobbybereich nicht in annähernd gleicher Qualität erbracht werden kann und der gewerbliche Fahrzeughändler kann sich auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren.
Die Zahl der in der Aufbereitung tätigen Dienstleistungsunternehmen kann in Deutschland z. Z. mit ca. 3.000 eigenständigen Betrieben angenommen werden. Das Potential der im Bereich des gewerblichen Handels jährlich aufzubereitenden Fahrzeuge ist z. B. im Pkw-Sektor auf ca. 1.300.000 Gebrauchtfahrzeuge und 1.200.000 Neufahrzeuge zu beziffern. Bereits heute werden ca. 80% der Fahrzeuge des gewerblichen Handels durch externe Unternehmen aufbereitet. Die Tendenz ist steigend. Die Zukunft wird bei längerer Haltedauer der Fahrzeuge wertsteigernde Aufbereitung erfordern.
Grundsätzlich wird die Aufbereitung als eine eigenständige Leistung bzw. durch ein eigenständiges “Proficenter” erfolgen. Mit der Gründung des Brachenverbandes “Bundesverband Fahrzeugaufbereitung” wurde die Eigenständigkeit der Branche dokumentiert. Der Verband hat das in der Aufbereitung erforderliche Fachwissen als Standart in den Bausteinen der Aus- und Fortbildung festgeschrieben. Der Grundstein für eine eigenständige Berufsausbildung wurde gelegt. Für ein sehr gutes Arbeitsergebnis eines Mitarbeiters bedarf es einer Einarbeitung von mindestens 36 Monaten.